Banken und Versicherer setzen auf Vertrieb und Kundennähe

Finanzdienstleister setzen in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf differenzierte Bewältigungszenarien. Das belegt eine Umfrage des Beratungspartnerunternehmens „Agens Consulting“ unter rund 700 Fach- und Führungskräften der Finanzbranche. Danach haben Umsatz und Marktnähe oberste Priorität, während Kosteneinsparungen mit deutlichem Abstand folgen.

Zu einem neuen Kristallisationspunkt der Finanzbranche würden sich Kunden entwickeln. Folglich bestimme die Rückgewinnung von verloren gegangenem Kundenvertrauen derzeit die Strategieüberlegungen zur Krisenbewältigung. Künftig sollen sie durch neu aufgebautes Vertrauen fester an die jeweiligen Unternehmen gebunden werden. Dies soll geschehen, indem Kunden von mehr Qualität und mehr Nähe überzeugt werden. Aufgrund der Erwartungshaltung der Befragten in Bezug auf die Wirkungen der Krise seien Prioritäten für Markt und Kunden nachvollziehbar. So erwarte die Finanzbranche erhebliche Veränderungen des Marktumfeldes wie deutlich zunehmende Anforderungen der Aufsichtsbehörden, eine beschleunigte Marktbereinigung oder einen spürbar zunehmenden Veränderungsdruck innerhalb des deutschen Finanzmarktes. Mit etwas Abstand sei auch die Möglichkeit zur strategischen Neuausrichtung genannt worden, die es nach Meinung der Befragten zu nutzen gilt.

In Banken und Unternehmen der Assekuranz tätige Befragungsteilnehmer richteten Planungen und Maßnahmen derzeit auf die Themenfelder Umsatz und Vertrieb aus. Entsprechende Geschäfts-, Bereichs-, und IT-Leiter würden annehmen, dass in diesen Bereichen mit „sehr drastischen“ oder „deutlich spürbaren“ Maßnahmen auf die Krise reagiert werden muss. Oben auf der Bewertungsskala stünden dabei „Qualitätsverbesserungen“ mit etwa 63 Prozent, der „Ausbau der Vertriebswege“ mit rund 56 Prozent und „intensivierte Marktkommunikation“ mit 54 Prozent.

Überraschend sei die deutlich geringere Priorität für kostenorientierte Maßnahmen. Nach den wichtigsten Maßnahmen hierbei gefragt, lägen die Optionen „Kosteneinsparung bei IT-Projekten“ und „Kosteneinsparungen im Bereich Personal“ beispielsweise am unteren Ende der Bewertungsskala. In diesen Bereichen soll wohl erst intensiver gespart werden, wenn die übrigen Optimierungsmöglichkeiten im Rahmen von Industrialisierungsprojekten ausgeschöpft sind.

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