Apple zeigt Stift, dm in China und Porno-App-Erpressung

Apple präsentiert Neuheiten, die nicht wirklich überraschen. Die „Bild” kommt ohne Bilder. Ein chinesischer dm-Markt irritiert. Und eine Barbie-Puppe will die Selfie-Darsteller ärgern

Die Präsentation der Woche: Apple macht alles neu

Wenn Apple lädt ist klar: Es wird groß. Zumindest bei der Inszenierung lässt es der Tech-Konzern immer krachen. Das geht nicht ohne Superlativ. Und auch die Produktneuheiten, die Apple vorstellt, sind meistens nicht minder eine Revolution des digitalen Lebens (zumindest lässt die Inszenierung das so ahnen). Das was Chef Tim Cook dann aber am Mittwoch vorstellte, überraschte nicht wirklich: die iPhones sehen so aus wie die alten, das iPad wird größer, die Apple Watch bekommt ein Update und neue Armbänder und das Apple TV wird überholt. Das alles war allerdings schon im Vorfeld bekannt. Die große Überraschung blieb also aus.

Zumindest bis auf den „Pencil“ – ein Stift für das Business-iPad. Als Apple-Design-Guru Jony Ive den im Werbevideo beschrieb, fühlte man sich an die „BookBook”-Persiflage von Ikea erinnert, schreibt Nils Jacobsen auf „Meedia“ und setzt hinzu: „So sieht Apples Innovationskraft anno 2015 aus: Nachempfundenes Mittelmaß ist der neue Goldstandard – designed in Cupertino, inspired somewhere else“. Revolution sieht dann wohl anders aus.

Die Fälschung der Woche: dm auf Chinesisch

Wer durch ein Einkaufszentrum im nordostchinesischen Shenyang spaziert, dürfte sich wundern. Denn hier hat sich ein deutsches Unternehmen angesiedelt: Eine Filiale der Drogeriekette dm empfängt ihre Kunden mit dem Slogan „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“. Es ist die einzige Niederlassung der deutschen Marke. Warum es gerade Shenyang und nicht Shanghai, Peking oder Hongkong geworden ist, werden sich die auslandsmarkt-affinen Leserinnen und Leser vielleicht fragen. Die Lösung: Die Filiale ist gefälscht. Denn dm betreibt keine Läden. Ein findiger Geschäftsmann nutzt die Popularität der Marke und baute sich sein eigenes kleines Drogerie-Paradies, berichtet „Wirtschaftswoche Online“. Ob die chinesischen Kunden auch nach ihrer Paypack-Karte gefragt werden? Dann wäre die Fälschung fast unverkennbar.

Die Aktion der Woche: Bild ohne Bild

Das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen schockierte die Welt. Selten hat eine Fotografie das Leid und Unglück der Flüchtlinge so sehr zusammengefasst wie diese Aufnahme. Allerdings entbrannte auch eine Debatte darüber, ob man genau das zeigen dürfe. Zu den Befürwortern gehörte auch die „Bild“-Zeitung, die es zum Symbol für die Flüchtlingskrise auserkor. Als Beweis für die Aussagekraft von Bildern ging das Medium dann sogar noch einen Schritt weiter: In der Ausgabe vom Dienstag blieben die Stellen, an denen normalerweise Bilder stehen müssten, leer. Auch Online gab es keine Fotos. „Meedia“ hat die Geschichte aufgeschrieben.

Die Desillusionierung der Woche: Die fleißigen Deutschen

Pünktlich, fleißig und organisiert: Das sind die Eigenschaften, denen man den Deutschen oft nachsagt. Mit dem Fleiß ist das aber so eine Sache: Denn geht man nach den geleisteten Arbeitsstunden liegt Deutschland ziemlich weit hinten. 1302 Stunden hat der deutsche Arbeitnehmer im vergangenen Jahr durchschnittlich gearbeitet.  In Mexiko liegt im selben Zeitraum bei 2327 Stunden. Müssen wir uns etwa von einem Klischee verabschieden? Die ganze Geschichte.

Die Gemeinheit der Woche: App erpresst Nutzer

Auf der Liste der Dinge, die niemals gerne zugibt, liegt es wahrscheinlich noch vor In-der-Nase-bohren: Pornos schauen. Gemein, wenn man dabei fotografiert wird. Die App „Adult Player“ soll über die Frontkamera des Handys ein Foto geschossen und dann einen Erpressungstext an den Nutzer versendet haben, berichtet „Meedia“. Fiese App.

Die Fotostrecke der Woche: Hipster-Barbie auf Tour

Sie arbeiten nicht, haben aber das nötige Kleingeld, um permanent auf Reisen zu sein. Das reicht ihnen aber noch nicht, denn sie müssen ihre Reisebilder mit Tonnen an Hashtags und scheintiefgründigen Sprüchen auf Instagram hochladen: die Selfie-Darsteller. Eine anonyme Fotografin hat sich da etwas besonderes eingefallen: Sie inszeniert Barbie in den obligatorischen Szenerien. Mit der Plastik-Puppe wirkt es fast authentischer.