Apple launcht neuen iPod touch als günstigste iPhone-Alternative

Er lebt doch noch: Nach mehr als drei Jahren hat Apple den iPod touch wieder einer Generalüberholung unterzogen. Und die wertet den früheren Kassenschlager kräftig auf: Der 4 Zoll große iPod touch kommt im Wesentlichen mit den Spezifikationen des iPhone 6 daher – dem schnellen A8 Chip, 8-Megapixel Kamera und bis zu 128 GB-Speicherkapazität. Wie erwartet werden die neuen iPods in neuen Farben ausgeliefert – in Blau, Pink und Gold.
Alles neu bei Apples iPod

Von Nils Jacobsen

Apple hat gestern seinen in die Jahre gekommenen MP3-Player iPod mit  neuen Modellen ausgestattet. Das Highend-Modell iPod touch, nach dem Tod des Original-iPods im vergangenen Herbst das teuerste Modell der Produktlinie, wurde generalüberholt.

Das große Update hatte sich angedeutet: Vor zwei Wochen hatte das Blog9to5Mac in den Installationsdateien der neuen iTunes Version 12.2., die für den Start von Apple Music benötigt wird, neue  Bilder von iPod-Modellen in bislang nicht bekannten Farben ausfindig gemacht. 9to5Mac-Blogger Mark Gurman wies zudem darauf hin, dass der iPod touch und iPod nano in den Apple Stores inzwischen häufiger vergriffen wären.

Neue iPods kommen mit iPhone 6-Spezifikationen

Der Eindruck täuschte nicht:  Wie von 9to5Mac enthüllt, werden die iPod touch-Modelle in Blau, Pink und Gold ausgeliefert. Und das mit Spezifikationen, die einem deutlichen Upgrade gegenüber dem Vorgängermodell entsprechen: Wie beim jüngsten iPhone-Modell werden im iPod touch nun auch eine 8-Megapixel-Kamera und ein A8 Chip verbaut, der ein verbessertes Fitnesstracking durch den M8 Motion Coprozessor ermöglicht.

Wer sich in den vergangenen zehn Monaten grundsätzlich für ein iPhone inklusive dem neuen Streaming-Dienst Apple Music interessierte, ohne auf die Telefonie-Funktion angewiesen zu sein, kommt nun recht günstig beim neuen, 4 Zoll großen iPod touch zum Zuge, der in der Einstiegsversion mit 16 GB  zu erschwinglichen 229 Euro bzw. 199 Dollar angeboten wird. Wie bei den neuen iPhones wurde die Speicherkapazität auf bis zu 128 GB aufgestockt.

Renaissance statt Auslaufmodell

Zuvor sah es bereits so aus, als könnte der iPod zum Auslaufmodell werden. Ende Juni musste der iPod für den neuen Streaming-Dienst Apple Music im Menü auf Apples Homepage weichen. Die Relevanzverschiebung überraschte nicht: Der bereits vor 14 Jahren gelaunchte MP3-Player erwies sich zuletzt als immer schwindsüchtiger.

Ganze 2,6 Millionen Stück verkaufte Apple noch im vergangenen September-Quartal und erlöste damit gerade mal 410 Millionen Dollar. Zu wenig, um in der Bilanz weiter Beachtung zu verdienen: Im laufenden Fiskaljahr weist Apple den iPod gar nicht mehr gesondert aus, sondern fasst den MP3-Player zusammen mit Beats-Kopfhörern und der Set-Top-Box Apple TV in der Kategorie „Other Products“ zusammen.

Als der Original-iPod im vergangenen Oktober aus dem Apple Store genommen wurde, sah es so aus, als könnte Apple mit seinem Kultprodukt, das erst den Weg zum großen Comeback der vergangenen 15 Jahre ebnete, kurzen Prozess machen. Nun hat der iPod seine überfällige Grundauffrischung bekommen –   die Renaissance kann beginnen.