Anbieter rüsten sich für den SaaS- und Mobileinsatz

Die Entwicklung der Enterprise Resource Planning (ERP)-Suiten zu umfassenden Enterprise-Lösungen setzt sich weiter fort und wird durch immer breitere Dienstleistungsangebote und Betriebsmodelle unterstützt. Um die Effizienz und Profitabilität einzelner Prozesse und Unternehmensbereiche zu steigern und den Return On Investment (ROI) des Systemeinsatzes zu erhöhen, wurden die Systeme verstärkt um analytische Cockpits und Prozessmodellierungswerkzeuge erweitert. Mit der „Softtrend Studie 260 – ERP Software 2011“ bietet das Beratungshaus Softselect Unternehmen ab sofort eine Entscheidungshilfe und zeigt Trends und Entwicklungen auf.

Danach ist die Auswahl beziehungsweise der Wechsel eines ERP-Systems für Unternehmen eine zukunftsweisende Entscheidung. Eine moderne Softwareinfrastruktur, die auf die im Unternehmen vorhandenen Prozesse abgestimmt ist und sich auch der Dynamik des Marktes flexibel anpassen lässt, kann heute beispielsweise ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Die vergangenen zwei Jahre hätten gezeigt, dass ressourcenintensive IT-Projekte in vielen Unternehmen trotz vorhandenen Bedarfs aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage nicht realisiert werden konnten. Einige Softwareanbieter böten seither Möglichkeiten, eine neue Software „liquiditätsschonend“ einführen zu können. Softwaremietmodelle wie Software-as-a-Service (SaaS) mit flexiblen Laufzeiten und nutzungsabhängigen Kostenstrukturen (on Demand) werden verstärkt angeboten, sodass Softwareeinführungen ohne die hohen Investitionskosten zu Beginn der Projekte möglich werden.

Bereits mehr als 40 Prozent der von Softselect untersuchten 139 Lösungen von insgesamt 96 Anbietern können heute als SaaS-Lösung zur Verfügung gestellt werden. Planbare, kontinuierliche Umsätze für Miete, Hosting, Wartung und Support sowie die Bereitstellung der stets aktuellen Releaseversion für eine langfristige Kundenbindung seien Faktoren, die diese Entwicklung auch in Zukunft begünstigen dürften. Obwohl diese Betriebsart immer öfter angeboten wird, begegnen allerdings noch viele Unternehmen SaaS-Lösungen mit Vorbehalten. Eine parallel durchgeführte Softselect-Befragung von ERP-Anwenderunternehmen ergab, dass sich heute 23 Prozent der mittelständischen Betriebe vorstellen können, innerhalb von drei Jahren auf ein SaaS-System umzustellen. Dennoch habe sich die Akzeptanz gegenüber Mietlösungen verbessert, denn dieser Wert lag vor zwei Jahren noch bei mageren zwölf Prozent.

Dieser Trend zeichne sich ebenfalls in den Beratungsprojekten der Softselect GmbH ab, denn im Rahmen von Neuinstallationen sinke die Hemmschwelle immer mehr gegenüber Produkten, die nach dem Prinzip des Cloud Computing funktionieren. Für diese Unternehmen gilt es vor allem, neben dem Preis-Leistungsverhältnis der angebotenen Lösungen auch die entsprechende Agilität beziehungsweise Adaptivität zu bewerten, um auch unternehmens- und branchenspezifische Anforderungen abbilden zu können. Viele Softwareanbieter operieren vor diesem Hintergrund vermehrt in Partnerschaften mit Branchenspezialisten, die vertikale Funktionalitäten in Eigenregie nachrüsten und anbieten. Da die Pricing-Modelle und Leistungsumfänge der jeweiligen Lösungen unterschiedlich ausfallen können und Partnerstrukturen erst im Begriff der Entwicklung sind, ist die Anbieterwahl unter Beachtung dieser Faktoren durchzuführen. Insbesondere der Mangel an flexiblen und marktkonformen SaaS-Lösungen konnte im Jahr 2010 als eines der wichtigsten Kriterien für die Zurückhaltung bei der Softwaremiete identifiziert werden. Daran würden sich auch Bedenken aufgrund der Abhängigkeit einer Internetleitung und der Notwendigkeit anschließen, sensible Unternehmensdaten in ein externes Rechenzentrum auszulagern.

Mit 91 Prozent sei inzwischen ein Großteil der untersuchten ERP-Lösungen grundsätzlich webfähig. Das bedeutet, dass auf die Lösung zumindest teilweise auch über einen Web-Client zugegriffen werden kann. Client-Server-basiert seien 81 Prozent, regelrecht webbasiert hingegen nur wenige. Solche Systeme seien zu 100 Prozent über das Web ohne Zusatzinstallationen nutzbar. Ein vollwertiger uneingeschränkter Zugriff über den Browser sei möglich. Während neue Mobile-Browser viele Funktionalitäten ihrer „großen Brüder“ abdecken und manche Lösungen, die einen Browser statt eines Clients benötigen, somit automatisch auch auf vielen Mobilgeräten nutzbar werden, setze die „abgespeckte“ Hardware von Handhelds, PDAs und Mobiltelefonen in vielen Fällen doch speziell angepasste Clients oder Browser voraus. Diese Vorbereitung der ERP-Software auf die unterschiedlichen mobilen Betriebssysteme stelle für Entwickler gegenwärtig noch einen gewissen Aufwand dar. Dennoch unterstützen bereits heute 58 Prozent der untersuchten Lösungen Windows mobile. Mobile Betriebssysteme wie Mac OS X (30 Prozent), Mobile Linux (28 Prozent) oder Google Android (16 Prozent) werden noch nicht in der Breite unterstützt.

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