Amazon hat Banking-Potenzial

Jeder vierte Deutsche kann sich vorstellen, Finanztransaktionen über Amazon abzuwickeln. Jeder fünfte hätte Vertrauen zu Amazon als Anbieter von Finanzdienstleistungen. Das ist das Ergebnis des aktuellen puls Finanzmonitors im Juni 2013 bei 1.108 Bankkunden in Deutschland.

„Die Erfolgsgeschichte von Paypal als Bezahlmedium für Einkäufe im Internet zeigt, dass auch der Markt für Finanztransaktionen Potenzial für Neueinsteiger bietet“, sagt Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung.

Die Offenheit der Deutschen für Quereinsteiger ist stark abhängig von der jeweiligen Marke: So kann sich ein Viertel vorstellen, über Amazon Finanztransaktionen abzuwickeln. Bei Microsoft, Google und Apple liegt der Anteil zumindest bei zehn Prozent oder knapp darüber. Ziemlich abgeschlagen ist von den fünf abgefragten Marken Facebook (sechs Prozent).

Grundsätzlich gibt es deutliche Unterschiede nach Alter: 37 Prozent der bis 30-Jährigen können sich Finanztransaktionen über Amazon vorstellen. Bei über 60-Jährigen geht der Wert auf 13 Prozent zurück. Nur bei Facebook sind sich alle einig, dass dies keine Option für sie ist.

Warum die Skepsis gegenüber manchen bankfremden Anbietern? Verbraucher befürchten oft zu geringe Sicherheit und mangelnden Datenschutz (56 Prozent). Dies ist wohl speziell bei Facebook der kritische Faktor. Zumal auch Punkte wie „unseriös“ (35 Prozent) oder „Internationalität des Servers“ (27 Prozent) eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass die Vorteile aktuell nicht klar sind (51 Prozent) oder Finanzangebote einfach nicht zu diesen Anbietern passen (42 Prozent).

„Die Bankenbranche ist in Deutschland einem immer schnelleren Wandel unterworfen. Erfolg haben neue Anbieter aber nur, wenn sie transparent, einfach und sicher sind. Genau dies transportiert Paypal und genau dies scheint man Amazon aufgrund der Handelserfahrung auch am ehesten zuzutrauen“ resümiert Weßner.