Nach Valentinstag ist Schluss: Beate Uhse stellt Katalog ein

Der weltbekannte Beate-Uhse-Katalog gehört bald der Vergangenheit an, das teilte der älteste deutsche Erotikkonzern jetzt mit. Künftig sollen Marketingaktivitäten verstärkt den Onlinehandel vorantreiben. Der letzte Katalog erscheint am Valentinstag
Die Zeiten des guten alten Katalogs sind vorbei. Beate Uhse setzt auf E-Commerce (© Beate Uhse 2016)

Nachdem der Versandhandel mit Sexartikeln das Unternehmen in der Nachkriegszeit und den 60er und 70er Jahren groß gemacht hatte, reagiert Beate Uhse auf das schlechte Jahr 2015. Der börsennotierte Erotikkonzern werde ein Jahresumsatz von 128 Millionen Euro, bei einem Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 13 bis 15 Millionen Euro, erzielt, so das Unternehmen in einer Presseaussendung. Bereits am 28. Oktober 2015 hatte Beate Uhse eine Gewinnwarnung für das abgelaufene Jahr ausgegeben.

Umbau und Aufbruch

Nun soll endlich stärker auf das Endkundengeschäft in E-Commerce und Einzelhandel gesetzt werden. Die frei werdenden Mittel sollen in Marketing- und Vertriebsaktivitäten zur Stärkung des Onlinehandels eingesetzt werden. Das Kataloggeschäft wird eingestellt, weil es nicht mehr rentabel erscheint. Der letzte Katalog erscheint zum Valentinstag (14. Februar), heißt es. Doch nicht nur der Katalog geht. Auch einige Filialen werden geschlossen. Es sollen nur Filialen erhalten bleiben die sich stärker auf die Zielgruppen Frauen und Paare ausrichten. 16 Standorte müssen deswegen geschlossen werden – hiervon entfallen 13 auf die Niederlande. Mit dem Ende des Katalogs und den Filialschließungen fallen etwa 90 Jobs bei Beate Uhse weg.

Mehr Tv-Präsenz

Schon letztes Jahr setzte das Unternehmen verstärkt auf TV-werbung. Die wird 2016 intensiviert und auf deutschen, niederländischen, belgischen und französischen TV-Sendern geschaltet.

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Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg wird seit September 2015 vom Niederländer Kees Vlasblom geführt, der eigentlich Finanzchef ist. Der bisherige Vorstandschef Serge van der Hooft hatte zuvor aus persönlichen Gründen den Vorstand verlassen, übernahm aber die Leitung des Großhandels.