Alternative Bezahlmethoden verdrängen Kreditkarten

Der Trend im Bereich Online und Mobile Payment geht vom Zahlen per Kreditkarte immer mehr in Richtung alternativer Bezahlmethoden, die nur noch teilweise oder gar nicht mehr über die Kreditkartenanbieter abgewickelt werden. Durch die schnelle Verbreitung von Smartphones verschwimmen die Grenzen zwischen Online- und Offline-Welt. Für Konsumenten und vor allem Händler erschließen sich damit neue Wege, Kaufvorgänge schnell und sicher durchzuführen.

Seit den Anfängen des E-Commerce stellen Kreditkarten weltweit die von Online-Käufern bevorzugte Bezahlmethode dar. Die Vormachtstellung der Kreditkarten ist jedoch nicht länger uneingeschränkt gegeben. Der Trend geht in Richtung alternative Bezahlmöglichkeiten: Online Bezahlen via eWallet (etwa PayPal und Skrill), also mit einer virtuellen Geldbörse, die vorher mit einem bestimmten Betrag aufgeladen wurde, dominiert dabei eindeutig den Markt.

Bereits 2014 setzten 43 Prozent der Kunden in den USA im E-Commerce auf andere Bezahlmethoden als die Kreditkarte. Im Jahr 2017 werden fast zwei Drittel (60 Prozent) der online entstehenden Transaktionswerte durch alternative Transaktionsmöglichkeiten umgesetzt werden. Dies prognostiziert GP Bullhound, eine internationale Investmentbank für Technologieunternehmen, und erläutert die Entwicklungen in ihrer neuen Studie „The Future of Online and Mobile Payments“.

Hohe Wachstumsraten für kontaktloses Bezahlen

Die Integration von Online-Bezahlmethoden auf mobilen Endgeräten erweitert die Möglichkeiten des reibungslosen und sicheren Bezahlens auch auf die „Offline“-Welt – den stationären Handel. Die enorme Verbreitung moderner Smartphones legt den Grundstein zur Etablierung für sogenannte Mobile Proximity Transaktionen (kontaktloses Bezahlen), bei denen der Kunde für den Bezahlvorgang im Geschäft nur noch sein Smartphone benötigt. Bezahlt wird dann durch Tippen, Wischen oder Scannen.

Händler können damit alle Hindernisse beim Einkaufs- oder Bezahlvorgang ausräumen und Kunden profitieren vom reibungslosen, sicheren Shopping-Erlebnis. Für diese Transaktionsmethode wird für den Zeitraum von 2013 bis 2017 von jährlichen Wachstumsraten um die 175 Prozent ausgegangen.

Kreditkartenanbieter werben um die Gunst von Apple

Carl Wessberg, Vice President von GP Bullhound, erklärt: „Physische Kreditkarten verlieren als Zahlungsmittel im Online und Mobile Markt immer mehr an Bedeutung, wogegen sich das Bezahlen mit ausgeklügelten digitalen Geldbörsen, die Zahlungsdaten im Auftrag der Kunden sicher speichern, zunehmend durchsetzt. Wir glauben, dass der Wettbewerb zwischen Kreditkartenanbietern um die Gunst von Apple mit dem erklärten Ziel, die bevorzugte Kreditkarte für Apple Pay zu werden, nur ein erster Schritt in diese Richtung sein wird.“ Mit großem Interesse verfolge GP Bullhound außerdem die strategische Entwicklung alternativer Payment-Anbieter wie Klarna, die Dienstleistungen der Kreditkartenanbieter komplett umgehen.

Das online durchgeführte Zahlungsvolumen wird in den kommenden Jahren laut Studie voraussichtlich von 1,7 Billionen US-Dollar aus dem Jahr 2014 auf geschätzte 4,1 Billionen US-Dollar im Jahr 2017 anwachsen. Die Anbieter von Online-Bezahlmethoden sind daher bemüht, den Transaktionsprozess unabhängig von der Art des mobilen Endgerätes noch einfacher zu gestalten. Dazu gehört das automatische Anzeigen der präferierten Bezahlmethode sowie das selbstständige Einfügen gespeicherter Bezahldetails via One-Click Check-Out-Prozess.

Als Quelle für die Studie dienten Unternehmensdaten und Presseartikel, Kennzahlen von S&P Capital IQ und Mergermarket sowie eigene Marktanalysen. (GP Bullhound/asc)