Aktuelle Geschäftslage und Geschäftserwartung: Optimismus in der Marketingbranche lässt nach

Um einen Indikator für das Geschäftsklima in der Marketingbranche zu generieren, ist der Deutsche Marketing Verband eine Kooperation mit dem ifo-Institut eingegangen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Skiera, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Frankfurt am Main, berichtet der DMV ab sofort mit dem DMV-ifo Marketing Barometer monatlich über die Entwicklung der Stimmungslage im Marketing.

Nach einer sehr optimistischen Beurteilung im Vormonat revidierte die Marketingbranche ihre Einschätzungen: Der Geschäftsklimaindex sank im Mai von 109,8 (saisonbereinigt korrigiert) auf 106,7 Punkte. Zudem sind sowohl die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen leicht gesunken. Grund dafür könnten die angepassten Preiserwartungen sein.

Positiven Stimmen trotzdem auf einem historisch hohen Niveau

Die Anzahl der Befragten, die mit einem Spielraum für weitere Preiserhöhungen in den nächsten drei Monaten rechnete, ist leicht gesunken und lag bei 44,7. Trotz der ungünstigeren Aussichten blieb die Zahl der positiven Stimmen auf einem historisch hohen Niveau: Trotz dieser leicht sinkenden Werte zeigten sich die Befragten wieder zufriedener mit dem Auftragsbestand – der Saldowert stieg auf -7,10. Die zunehmende Anzahl an positiven Antworten war aber noch nicht ausreichend, um den Saldowert in den positiven Bereich zu bringen. Darüber hinaus wurden die Umsatzerwartungen für die nächsten drei Monate deutlich günstiger eingestuft.

Der Saldowert lag bei 50,4 und ist der bisher höchste gemessene Wert im zweiten Quartal. Dieser Optimismus spiegelte sich in den Beschäftigungsplänen wider: Der Saldowert kletterte auf 36,3 und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2015. Auch in der gesamten gewerblichen Wirtschaft herrscht Optimismus: Der Geschäftsklimaindex stieg auf 114,6 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit 1991.

Zur Studie: Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Die Antworten werden nach der Bedeutung der Branchen gewichtet und aggregiert. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“.