Abhör-Barbie, Pin-Up-Girls und Amazon im Eiltempo

Amazon wird so schnell wie nie. Eine sprechende Barbie gerät in den USA in die Kritik. Und Müllermilch verärgert Kunden mit seinem Flaschendesign

Der Shitstorm der Woche: Ärger für Müllermilch

Wer sich Werbung aus den Fünfziger Jahren anschaut, den kann es mitunter ein wenig grausen. Die Darstellung von Frauen orientiert sich entweder am Bild der perfekten Hausfrau oder aber des willigen Sexkätzchens, auch Pin-Ups genannt. An diese Zeiten dürfte sich der ein oder andere Konsument in dieser Woche erinnert gefühlt haben. Allerdings nicht beim Blick ins Werbegeschichtsbuch, sondern beim Gang in den Supermarkt. Denn die Marke Müllermilch wartet mit einer Sonderedition auf: Auf den Flaschen prangen leicht-bekleidete Damen und werben für Geschmackssorten wie Kiba oder Vanille. Und passend zum Geschmack, präsentieren sich auch die Damen: Auf der Schokoflasche räkelt sich eine dunkelhäutige Schönheit mit dem Namen „Sharon Sheila Schoko“ – wie passend, dachte sich wahrscheinlich Müller. Auf Twitter regt sich unter dem Hashtah #ichkaufdasnicht Kritik. Wie die aussieht und was Müllermilch dazu sagt, hat „Handelsblatt.com“ aufgeschrieben.

Das Produkt der Woche: Die sprechende Barbie

Manch einer mag sich noch an Chuckie erinnern, diese unheimliche Puppe aus dem gleichnamigen Film. Die hatte nicht nur mörderische Absichten, sondern konnte auch sprechen und zuhören. Vielleicht ist es auch die Erinnerung an diese fiese Puppe, die manch einem das neuestes Produkt von Mattel etwas unheimlich erscheinen lässt. Für 75 Dollar ist in den USA nun nämlich eine Barbie erhältlich, über die das Land seit geraumer Zeit diskutiert. Die sprechende Barbie. Die gibt nicht nur Wörter von sich, sondern speichert die Antworten der lieben Kleinen auch und sendet sie in eine Cloud. Dadurch sollen ihre Antworten treffender werden. Die Puppe sendet die Sprachaufzeichnungen einmal die Woche an die Eltern. Nun mag sich vielleicht einer an die NSA erinnert fühlen oder aber an Sicherheitspannen bei großen Unternehmen. Wer Chuckie nicht kennt, dem dürfte spätestens jetzt etwas mulmig werden. Mehr dazu auf „Spiegel Online„.

Das Patent der Woche: Apple als Lebensretter

Apple macht das Leben leichter: Sprachassistentin Siri kümmert sich zum Beispiel darum, dass wir E-Mails nicht einmal mehr selbst tippen müssen. Doch das Unternehmen aus Kalifornien will mehr: Wie „Chip“ berichtet, will sich Apple einen Notfallknopf patentieren lassen. Über eine Modifizierung des Home-Buttons soll zum Beispiel Hilfe gerufen oder aber das iPhone für Diebe unbrauchbar gemacht werden. Ob sich Kunden mit dem iPhone 7 sicherer fühlen werden, bleibt indes abzuwarten: Die Einführung des Buttons ist noch offen.

Der Jobwechsel der Woche: Burgerbrater wird vegan

Vegane Burger sind meist vor allem eins: ziemlich unbefriedigend. Das zu ändern hat sich das Start-Up Beyond Meat überlegt. Ihre veganen Alternativen sollen nicht nur wie Rind- oder Hühnchenfleisch schmecken, sondern auch in der Konsistenz überzeugen. Jetzt hat sich das Unternehmen einen an Bord geholt, der genau weiß, wie man die Fleischbrötchen an den Kunden bringt. Don Thompson war CEO bei McDonalds und wird jetzt Vorstandsmitglied bei dem veganen Burgerhersteller, berichtet „Munchies„. Man darf also gespannt sein, ob aus dem Start-Up bald eine multinationale Kette wird.

Der Konflikt der Woche: Starbucks gegen Jesus

Das Einzige worüber man sich eigentlich bei Starbucks aufregen kann, sind die Preise. Die sind vergleichsweise ziemlich üppig. Aber so sind die Menschen nun einmal, steht eine Marke darauf, geben sie bekanntlich ja gerne etwas mehr aus. Joshua Feuerstein gehörte auch dazu. Jetzt aber dürfte er um die Kaffeekette einen weiten Bogen machen. Der Grund: Starbucks hasst Jesus. Das meint zumindest Feuerstein. Denn der Konzern hat weihnachtliche Symbole von seinen Bechern verbannt und setzt auf schlichtes Rot. Ein Unding, findet Feuerstein. Twitter hat einen neuen Aufreger (und ein neues Hashtag #StarbucksRedCup), die Welt eine Netz-Diskussion mehr und Starbucks lernt, dass man es nicht jedem recht machen kann – auch wenn man es versucht.

Der Service der Woche: Amazon wird noch schneller

Heute bestellt, morgen da. Das ist von gestern. Wer bei Amazon etwas bestellt, der erhält die Ware bereits am selben Tag zwischen 18 und 21 Uhr. Praktisch, wenn man noch mal ganz schnell ein Geschenk braucht. Für die Prime-Kunden ist die Eilbestellung ab 20 Euro übrigens kostenlos, schreibt „Meedia“.

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Es gibt Ereignisse, die sind erschütternd oder bestürzen. Der Tod von Altkanzler Helmut Schmidt ist solch ein Ereignis. Der asw-Wochenrückblick ist nach Auffassung der Redaktion nicht das geeignete Artikelformat um das Leben und die Lebensleistung Schmidts zu ehren. Deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf eine Berichterstattung.