58 Milliarden SMS wurden 2012 verschickt

Der Hightech-Verband Bitkom erwartet in diesem Jahr zu Silvester ähnlich viele SMS wie beim vergangenen Jahreswechsel: rund 310 Millionen. Zwar versenden etwas weniger Personen eine Neujahrs-SMS, andererseits verschicken diese im Schnitt etwas mehr Kurznachrichten. Immer mehr Handy-Besitzer haben eine Flatrate für Kurznachrichten. Die Nutzung von E-Mail- und Messaging-Apps kommt ergänzend hinzu, ersetzt aber nur sehr selten den SMS-Versand.
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Die Zahl der im Gesamtjahr 2012 verschickten SMS steigt nach Schätzungen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) um rund fünf Prozent auf fast 58 Milliarden SMS. Für das Plus sorgen vor allem automatisierte SMS wie Mobile-TAN für das Online-Banking oder Parkscheinkäufe. Eine aktuelle Umfrage des Bitkom ergab, dass in zum Jahreswechsel 98 Prozent aller Deutschen Neujahrsgrüße versenden wollen. Am beliebtesten sind mit weitem Abstand Telefonanrufe. Es folgen Grüße per SMS und traditioneller Briefpost. Deren Beliebtheit nimmt allerdings jeweils leicht ab, parallel werden E-Mail, Messenger-Apps, Einträgen in sozialen Netzwerken und Videotelefonie beliebter.

Jüngere bevorzugen elektronische Kommunikationswege

Gut zwei Drittel aller Deutschen (70 Prozent) übermitteln Grüße zum neuen Jahr per Telefon. 36 Prozent schicken eine SMS. 31 Prozent planen in diesem Jahr, Briefe oder Postkarten zu schicken. 30 Prozent wollen Mails schreiben, 17 Prozent werden Grüße per Web-Eintrag aussprechen, etwa in Communitys oder Blogs. Zwölf Prozent wollen für die Grüße eine Handy-App nutzen. „Wie man Neujahrsgrüße überbringt, hängt vor allem vom Alter ab. Jüngere bevorzugen eindeutig die elektronische Form, Senioren schreiben gerne Karten und Briefe oder rufen an“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. So wollen zwei Drittel (66 Prozent) aller Personen unter 30 Jahren Grüße per SMS verschicken, nur jeder Vierte (23 Prozent) per Post. Zum Vergleich: Nur sieben Prozent der Senioren ab 65 Jahren versenden eine SMS, aber 46 Prozent schreiben eine Karte oder Brief.

Tipps für den SMS-Versand

Obwohl die Netzbetreiber ihre Serverkapazitäten für Silvester aufgestockt haben, kann es beim SMS-Versand zwischenzeitlich zu Verzögerungen kommen. Denn die SMS wird nicht von einem Mobiltelefon direkt zu einem anderen gesendet. Grundsätzlich landen alle SMS nach dem Abschicken zunächst in der Kurzmitteilungszentrale des Netzbetreibers und werden dort nacheinander abgearbeitet: Es wird geprüft, welchen Mobilfunkanbieter der Empfänger benutzt. Bleibt die SMS im eigenen Netz, verschickt die Kurzmitteilungszentrale die Nachricht an das Empfängertelefon, sobald dieses eingeschaltet und im Netz eingebucht ist. Andersfalls übermittelt sie die Nachricht an das Zielnetz. Von hier wird die SMS dann an das Mobiltelefon des Empfängers verschickt.

Die Experten raten, die Silvester-SMS einige Minuten vor Mitternacht zu verschicken, diese würden dann schon vor dem großen Andrang durch die Leitung rutschen. Allerdings sei in diesem Fall nicht ausgeschlossen, dass die Neujahrsgrüße noch im alten Jahr vom Empfänger gelesen werden. Schnell auf den Weg bringen könnten Mobiltelefonierer Neujahrsgrüße, wenn sie den Text der SMS vorschreiben und als Entwurf speichern. Zum Jahreswechsel müssten sie dann keine Zeit mit dem Tippen verbringen. Das Anlegen einer Empfängerliste sei ratsam, wenn mehrere Freunde mit gleichlautenden Grüßen versorgt werden sollen.

Wer für Neujahrsgrüße die Silvesterparty nicht unterbrechen möchte, sollte das Internet nutzen. Viele Netzbetreiber und E-Mail-Dienstleister bieten einen zeitversetzten SMS-Versand an. Damit können in aller Ruhe die Grüße vorbereitet werden. Der eigentliche Versand wird dann automatisch zum vorher ausgewählten Zeitpunkt ausgelöst, betont die Experten des Bitkom. Dann gehöre man zu den ersten, deren Grüße versandt würden. Doch auch beim Terminversand sei die große Nachfrage zu berücksichtigen. Es empfehle sich, den Versandzeitpunkt mehrere Minuten vor Mitternacht zu setzen. Außerdem sollten die Nutzungsbedingungen genau unter die Lupe genommen werden. In manchen Fällen würden zusätzliche Gebühren fällig.