20 Jahre OWM: Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch und Joachim Schütz über die Zukunft des Marketings

Seit 20 Jahren setzt sich die Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM) für die Interessen ihrer Mitglieder ein. Auf der 20. Fachtagung am 12. November in Berlin würdigt die OWM das Erreichte und schaut zugleich nach vorn. Daher lautet das diesjährige Motto: Winning in the Digital Reality
Esch und Schütz über Marketing und wie es in Zukunft sein könnte

Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) ist der Verband der Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland. Mehr als 100 führende Unternehmen haben sich in der OWM zusammen gefunden, um gemeinsam ihre Interessen in allen Bereichen der Marketingkommunikation gegenüber Medien, Agenturen, Politik und in der Forschung zu vertreten. Auf der Fachtagung geht es um Perspektiven für das Marketing der Zukunft. Aus diesem Anlass erläutern Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch, Direktor des Instituts für Marken- und Kommunikationsforschung an der EBS Business School und Gründer von ESCH. The Brand Consultants sowie Joachim Schütz, Geschäftsführer der OWM ihre STANDPUNKTE zur Zukunft des Marketings.

Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch

Letztendlich geht es im Marketing darum, durch die Erfüllung von Wünschen und Bedürfnissen Wert für den Kunden zu schaffen, für den dieser Zahlungsbereitschaft hat. Auch und gerade im digitalen Umfeld muss sich Marketing darauf besinnen, dieser originären Aufgabe gerecht zu werden. Die Marke dient auch weiterhin dazu, Orientierung im Meer der Angebote zu schaffen und als Vertrauensanker zu dienen.

Damit Unternehmen von der Digitalisierung profitieren können, muss deren Rolle im Zusammenhang mit Kundenbedürfnissen und der Marke analysiert werden. Um die Auswirkungen von Digitalisierung einzuschätzen, muss zunächst ein klares Bild über Kundenbedürfnisse, Erwartungen und zentrale Kontaktpunkte entlang der Kundenreise geschaffen werden. Wenn bspw. 80 Prozent der Kunden zwischen Online- und Offline-Kontaktpunkten wechseln, reicht allein das Tracking der digitalen Reise anhand kurzfristig orientierter, quantitativer Größen nicht aus. Gerade Langfristeffekte sind für die Markenführung essentiell, weil sich Markenimages und Einstellungen nur langfristig ändern, dann aber erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten der Kunden haben.

Joachim Schütz

Traditionelle Geschäftsmodelle werden von innovativen Startups herausgefordert, klassische Medienangebote stehen völlig neuen Content-Angeboten gegenüber, Menschen kommunizieren mit Maschinen, die Interaktion vollzieht sich global und in Echtzeit. Getrieben vom technologischen Fortschritt nimmt das Tempo der Veränderungsprozesse immer weiter zu und revolutioniert ganze Geschäftsmodelle. Das Marketing ist von dieser Entwicklung besonders betroffen, denn die Kommunikation mit dem Verbraucher hat sich fundamental gewandelt. Der Anspruch an die Marketingkommunikation steigt damit genauso wie die Anforderungen an die Kreativkonzepte für die immer neuen Kanäle. Gleichzeitig erfordert die digitale Kommunikation ein hohes technisches Verständnis, denn zunehmend verläuft das Marketing datengestützt und in Echtzeit.

Für Marken ergeben sich aus dieser Entwicklung zahlreiche Chancen. Wenn es Werbung treibenden Unternehmen gelingt, sich in der digitalen Welt souverän zu bewegen und alle damit verbundenen Möglichkeiten auszuschöpfen, können sie sich im Wettlauf um Umsatz und Relevanz vom Wettbewerb deutlich abheben.

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